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Eduard Rüppell (1794-1884)

Videoclip Rüppell


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Was das Besondere an Eduard Rüppell war

Fotografie von Dr. Eduard RüppellEduard Rüppell war ein sehr vielseitiger Forschungsreisender und Naturwissenschaftler. Auf seinen Reisen nach Ostafrika beschäftigte er sich mit allem, was sein Interesse weckte. Dazu zählten die Tier-, Gesteins- und Münzkunde ebenso wie die Entstehung und Entwicklung der Erde sowie alte Kulturen. Trotz dieser Vielseitigkeit hatte sich Rüppell auf den unterschiedlichsten Forschungsgebieten ein großes Spezialwissen erarbeitet, das ihm neue Erkenntnisse ermöglichte. Er erkundete unbekannte Tierarten und fertigte dazu sehr genaue Zeichnungen und Beschreibungen an. In Äthiopien erforschte und beschrieb Rüppell 1842 als Erster den Nacktmull als eigenständige Tierart. Nacktmulle leben in großen Gruppen ausschließlich unter der Erde in der ostafrikanischen Halbwüste. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften sind sie auch heute noch für die medizinische Forschung sehr interessant.

Mohrenklaffschnabel aus Äthiopien, 1832 (Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, Frankfurt/M)

Da Eduard Rüppell oft in unbekannte Gebiete fuhr, waren seine Reisen besonders abenteuerlich und mussten gut geplant werden.

Von seinen Unternehmungen brachte er eine Menge Objekte und haltbar gemachte tote Tiere mit, von denen er viele der Senckenbergischen Forschungsgesellschaft schenkte.


Wie das Leben von Eduard Rüppell verlief

Eduard Rüppell wurde am 20. November 1794 in Frankfurt geboren. Er wuchs in einer reichen Familie auf, denn Eduards Vater war ein kluger und guter Geschäftsmann. Nacheinander eröffnete er eine Textilwaren-Handlung, übernahm eine Tabakfabrik in Hanau und gründete mit seinem Schwager eine Bank. Eduards Eltern legten viel Wert auf gute Bildung und konnten für all ihre neun Kinder Privatunterricht bezahlen. Eduard war sehr am Lernen interessiert und von der Wissenschaft begeistert. Darum ging er mit 13 Jahren auf ein Darmstädter Gymnasium, wo er mehrere Fremdsprachen erlernte und seine Kenntnisse in Geografie und Mathematik vertiefte. Er konnte jedoch nicht studieren, weil sein Vater krank wurde und er sich um die Geschäfte kümmern musste. Im Jahr 1812 starben beide Eltern und Eduard war damit auch für seine Geschwister verantwortlich. Trotz seiner Arbeit als Geschäftsmann hatte er jedoch die große „Hoffnung zur Ausführung größerer und interessanter Reisen“. Seine Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

Alexandria, Rüppells erstes Reiseziel in Ägypten, Ansicht der Stadt um 1850

Als er in einem Handelshaus in Livorno arbeitete, hatte er 1817 die Gelegenheit, eine Warensendung nach Alexandria in Ägypten zu begleiten. Er blieb zehn Monate, lernte andere Reisende kennen, war begeistert und wusste endgültig, was er in Zukunft tun würde: reisen, entdecken und forschen. Da er sehr wohlhabend war, war diese Entscheidung unproblematisch. Um sich gut auf seine Expeditionen vorzubereiten, begann Rüppell ein Studium an der Universität von Pavia in Italien. Besonders wichtig für ihn war die Astronomie. Mit deren Hilfe konnte er sich in fremden, unbekannten Gebieten, von denen es keine Landkarten gab, orientieren. Nach gründlichster Vorbereitung unternahm er mehrere große Entdeckungsreisen nach Ägypten und in weitere Regionen in Ostafrika. Oft dauerten sie mehrere Jahre, von 1822 bis 1827 oder von 1830 bis 1833. Die Frankfurter waren begeistert von dem mutigen, berühmten Weltreisenden. Dieser wollte bei seiner Rückkehr aber keine großen Empfänge. Deshalb ließ die Stadt wenigstens Gedenkmünzen für ihn prägen.Gedenkmünze anlässlich seiner Rückkehr nach Frankfurt 1828

Rüppell hatte eine enge Verbindung zur Senckenbergischen Forschungsgesellschaft, denn er hatte ihr eine Menge seiner mitgebrachten Objekte geschenkt. Er wurde ihr zweiter Direktor, geriet jedoch später mit der Forschungsgesellschaft in Streit. Rüppell war ein sehr eigenwilliger Mensch, aber sehr großzügig, denn er gab alles, was er in seinem langen Leben gesammelt hatte an die Frankfurter Museen. Gegen Ende seines Lebens war er der Meinung: „Alles weggeben vor dem Ende ist das beste Testament.“ Eduard Rüppell starb mit 90 Jahren am 11. Dezember 1884 in Frankfurt.


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