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Maria Sibylla Merian (1647-1717)

Videoclip Merian


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Was das Besondere an der Forschung von Maria Sibylla Merian war

Maria Sibylla Merian als ältere Frau, mit Bildern von Insekten und Blumen (Kupferstich G. Gsell/J. Houbraken)Maria Sibylla Merian war Naturforscherin und Malerin, die in ihren Arbeiten Kunst und Wissenschaft auf ganz besondere Weise miteinander verband. Als Erste untersuchte sie die Metamorphose, also die verschiedenen Entwicklungsstadien von Insekten, in allen Einzelheiten. Sie fand heraus, dass die Raupen jeder Insektenart nur eine bestimmte Futterpflanze fressen. Ihre Forschungsergebnisse stellte sie in sehr kunstvoll und genau gestalteten aquarellierten Zeichnungen und Drucken dar. Zunächst forschte sie in der Umgebung, in der sie lebte, später brach sie zu einer großen Forschungsreise nach Südamerika auf.
Kupferstich von Merian mit Vergissmeinnicht, Raupe, Puppe und Schmetterling

Nebenbei verdiente sie das Geld für die Familie, indem sie Stick- und Malunterricht gab oder als Geschäftsfrau ihre Bücher verkaufte oder mit Farben und präparierten Insekten handelte. Für die damalige Zeit war Maria Sibylla Merian eine außergewöhnliche Frau, die ein selbständiges Leben führte und ihre eigenen Ziele verfolgte.

 

 


Wie das Leben von Maria Sibylla Merian verlief

Frankfurt im Blumenkranz Ölgemälde von Jacob Marrel, 1861Maria Sibylla Merian wurde am 2. April 1647 in Frankfurt geboren. Ihr Vater war der berühmte Kupferstecher und Verleger Matthäus Merian (der Ältere), der von Stadtplänen Kupferstiche anfertigte und druckte. Er starb bald nach ihrer Geburt, 1651 heiratete die Mutter den Maler Jacob Marrel. 

Wie alle Kinder war sicher auch Maria Sibylla an dem interessiert, was um sie herum passierte und hielt sich oft in der Maler- und Kupferstecherwerkstatt des Stiefvaters auf. Dort lernte sie den Umgang mit Öl- und Aquarellfarben, malte auf Papier und Pergament und übte sich im Kupferstich.

Als sie mit 13 Jahren eine Seidenraupenzucht kennenlernte, wurde ihr Interesse an der Naturforschung geweckt, mit der sie sich ihr ganzes weiteres Leben beschäftigte.

Mit 18 Jahren heiratete Maria Sibylla Johann Andreas Graff, einen Malerschüler ihres Stiefvaters, und zog mit ihm nach Nürnberg, zwei Jahre nachdem ihre erste Tochter geboren war.

Dort gründete sie eine Stick- und Malschule und baute einen Farbhandel auf. Farben, die sie selbst herstellte, waren ihre Spezialität. Damit verdiente sie Geld für den Lebensunterhalt ihrer Familie. Außerdem nahm sie Aufträge als Stoffmalerin an.

Landkarte der niederländischen Kolonie Surinam um 1700

Ein Jahr nachdem ihr Stiefvater gestorben war, kam Maria Sibylla Merian mit ihren beiden Töchtern nach Frankfurt zurück. Sie verließ die Stadt 1685 zusammen mit ihrer Mutter und ihren Töchtern wieder. Die vier Frauen zogen in die Niederlande nach Westfriesland. Sie lebten dort in einer urchristlichen Glaubensgemeinschaft der Labadisten auf Schloss Waltha.

1690 starb die Mutter Maria Sibylla Merians. Daraufhin ging sie mit ihren Töchtern von Schloß Waltha nach Amsterdam und gab ihr Frankfurter Bürgerrecht auf. 1692 wurde ihre Ehe geschieden, Maria Sibylla Merian hatte schon lange nicht mehr mit ihrem Mann zusammengelebt.

Nachdem Maria Sibylla Merian acht Jahre in Amsterdam gewohnt hatte, brach sie 1699 mit 52 Jahren mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria zu einer Forschungsreise nach Surinam, einer niederländischen Kolonie, auf. Surinam liegt nördlich von Brasilien und ist ein subtropisches Land, wo es sehr heiß und feucht ist. Die Schiffsreise von Amsterdam nach Surinam dauerte zwei Monate und war sicher ziemlich beschwerlich. 21 Monate blieben sie in Surinam, im Frühjahr 1701 wurde Maria Sibylla Merian so krank, dass sie ihre Reise beenden mussten. Am 27. Juni 1701 reiste sie mit ihrer Tochter in Surinam ab und traf am 23. September 1701 in Amsterdam ein. Hier beschäftigte sie sich weiter mit den in Surinam gesammelten Forschungsergebnissen. Am 13. Januar 1717 starb Maria Sibylla Merian.


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