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Georg Fresenius (1808-1866)

Videoclip Fresenius

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Was das Besondere an der Forschung von Georg Fresenius war

Porträt von Georg Fresenius mit ungefähr 50 Jahren (Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M (FR)Georg Fresenius war Arzt und Wissenschaftler mit verschiedenen Spezialgebieten. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Botanik, der Lehre von den Pflanzen. Vor allem beschäftigte er sich mit Gewächsen der Frankfurter Umgebung, wo er lebte. Er hat viele Pflanzenarten „entdeckt“, also als erster untersucht und beschrieben.

Dieses Moos (Artname: Hypnum cupressiforme Hedw.) sammelte Fresenius 1823 in Hessen und beschrieb es (Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M (FR-0231324)Danach konnte er sie in das bestehende System einordnen, nach dem Pflanzen entsprechend ihren Eigenschaften unterteilt werden. Deshalb sind auch viele Arten nach ihm benannt worden. Fresenius war für die Sammlung „Herbarium Senckenbergianum“ der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft verantwortlich. Hier wurden gepresste, also haltbar gemachte Pflanzen, zu Forschungszwecken gesammelt. Mit seinen Untersuchungen an Pilzen und Algen war Fresenius seiner Zeit weit voraus. Er kam dabei zu Erkenntnissen, die heute von großem Nutzen sind.


Wie das Leben von Georg Fresenius verlief

Der Großvater von Georg, ein bekannter evangelischer Prediger, Kupferstich 1749 Johann Baptist Georg Wolfgang Fresenius wurde am 25. September 1808 in Frankfurt geboren. Er stammte aus einer angesehenen Familie. Sein Großvater Johann Philipp war Theologe und Pfarrer, sein Vater Philipp Jakob war Arzt und Apotheker und besaß eine Apotheke in Rödelheim. Er war zweimal verheiratet. Georg war das siebte von acht Kindern aus der zweiten Ehe mit Henriette Friederike Schumann. Von diesen Kindern blieben nur zwei am Leben, er und ein jüngerer Bruder. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er zwei Stiefgeschwister. Als Georg acht Jahre alt war, starb sein Vater. Über Georgs Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, außer dass er ein guter Schüler gewesen sein soll und sich vermutlich schon früh mit Pflanzen beschäftigt hat.

Als Fresenius um 1830 in Frankfurt zu arbeiten und forschen begann, lud das Mainufer, an der sogenannten Mainlust, zum Spazieren einMit 17 Jahren begann Georg Fresenius Medizin an den Universitäten Heidelberg und Würzburg zu studieren und schrieb seine Doktorarbeit 1829 in Gießen. Mit seinem Doktortitel kam er zurück nach Frankfurt, wo er sich als praktischer Arzt niederlassen wollte. Bevor dies möglich war, musste er den Bürgereid schwören und eine theoretische und praktische Prüfung im Hospital zum Heiligen Geist machen. Mit gerade einmal 21 Jahren bestand er die Prüfungen und arbeitete bis zu seinem Tod als Arzt, auch kostenlos als Armenarzt in verschiedenen Frankfurter Stadtteilen. Zusätzlich ging er vielen anderen Tätigkeiten und Forschungen nach. Mit der Pflanzenkunde hatte er sich nicht nur während seiner Schulzeit sondern auch während des Studiums gemeinsam mit seinem Freund Georg Engelmann beschäftigt. Dieser wanderte später nach Nordamerika aus und schickte Fresenius von dort gepresste Pflanzen.

Die Pflanzensammlung des Friedberger Arztes Johann Philipp Huth, zusammengestellt 1713, gehört zu den ältesten Objekten des Herbariums Senckenbergianum des Forschungsinstitutes Senckenberg Frankfurt (Copyright: Abteilung Presse- und Kommunikation, Goethe-Universität, Fotograf: Uwe Dettmar)Seit 1831 war Georg Fresenius verantwortlich für den Botanischen Garten der Dr. Senckenbergischen Stiftung, in dem Heilpflanzen und heimische Pflanzen angepflanzt und erforscht wurden. Er war auch verantwortlich für die Pflege und Bearbeitung des „Herbarium Senckenbergianum“ der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. 
Zu seinen Aufgaben zählten außerdem das Halten von Vorlesungen und die Veranstaltung von Lehrausflügen. Während dieser Ausflüge sammelte er sicher mit seinen Studenten viele Pflanzen aus der Umgebung Frankfurts und bereitete diese für das Herbarium auf.

1838 heiratete er Anna Dorothea Schepeler mit der er vier Kinder hatte: Georg Carl (1839‒1882), Henriette Friederike (1840‒1904), Anna Elisabeth (1843‒1848) und Philipp Anton (1846‒1924).

Sein Schüler Anton de Bary (1831‒1888) beschrieb Georg Fresenius als einen ruhigen Charakter und bescheidenen, übertriebenem Verhalten abgeneigten Menschen. Fresenius erkrankte Ende November 1866 an einer Lungenentzündung und starb am 1. Dezember 1866 in Frankfurt.


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